Wörlitz

Wọ̈rlitz,

 

Stadt im Landkreis Anhalt-Zerbst, Sachsen-Anhalt, 65 m über dem Meeresspiegel, im Biosphärenreservat Mittlere Elbe, in der Dessau-Wörlitzer Garten-, Auen- und Parklandschaft, die wegen der hervorragenden Umsetzung philosophischer Prinzipien der Aufklärung in die Landschaftsgestaltung, die Kunst, Erziehung und Wirtschaft harmonisch miteinander verbindet, zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde; 1 800 Einwohner; Fremdenverkehr.

 

Stadtbild:

 

Die Stadtkirche Sankt Petri (1200 geweiht) wurde 1805-09 neugotisch umgestaltet. Frühklassizistisches Schloss (1769-73 von F. W. von Erdmannsdorff) mit originaler Einrichtung sowie Gemälde- und Antikensammlung; der zugehörige 112 ha große Park, einer der frühesten Landschaftsgärten auf dem europäischen Festland, wurde von 1764 bis gegen 1800 nach den Vorstellungen des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt Dessau angelegt. Im Park, durch verschiedene Sichtachsen gestaltet, befinden sich u. a. klassizistisches und neugotisches Gebäude (z. B. »Gotisches Haus«, 1773-1813 nach Plänen von Erdmannsdorff, ausgeführt von Georg Christoph Hesekiel), mehrere Brücken sowie eine Vielzahl dendrologischer Besonderheiten. Baumeister aller klassizistischer Gebäude (z. B. Floratempel, Venustempel, Synagoge) ist Erdmannsdorff, der auch das klassizistische Rathaus in Wörlitz (1792-95) schuf.

 

Geschichte:

 

Um eine wahrscheinlich 966, sicher 1004 bezeugte Burg, ab 1034 im Besitz der Askanier, entstand im 12. Jahrhundert eine flämische Kolonistensiedlung, die 1440 Stadt, später wieder Flecken, Marktflecken oder Städtchen genannt wurde.

 

Literatur:

 

Der Engl. Garten zu W., Fotografien v. M. Paul (²1994);

 M. Niedermeier: Das Gartenreich Dessau-W. als kulturelles u. literar. Zentrum um 1780 (1995);

 

Schlösser u. Gärten um W., Beitrr. v. R. Alex u. P. Kühn (1995);

 

Weltbild W. Entwurf einer Kulturlandschaft, hg. v. F.-A. Bechtoldt u. T. Weiss, Ausst.-Kat. Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main (1996).